• Seemann, R. & F. Brandstätter: Altaitführende Erzparagenesen aus dem Blauwandlstollen, Untersulzbachtal, Salzburg. p. 1-13, 5 pls, 1 fig.
    Der dem historischen Kupferbergbau Untersulzbach zugehörige Blauwandlstollen ist dem Typus der stratiformen Kiesvererzungen in Grüngesteinen zuzurechnen. Die Erzmineralien, vorwiegend Chalkopyrit und Pyrit treten in geringmächtigen granatführenden Biotit-Chloritschiefern der Habachformation (Abschnitt „Knappenwandmulde") im Bereich der Nordabdachung der Hohen Tauern (Tauernfenster-Nordrand) auf. Die auch im Kleinbereich unterschiedlichen Erzparagenesen werden einerseits als Produkt primärer altpaläozoischer, vulkanischer Phasen und sedimentärer Aufarbeitungen angesehen, andererseits den späteren Beeinflussungen durch die jungpaläozoische Intrusion und vor allem der alpidischen Metamorphose und Tektonik zugeschrieben. Speziell im letzten aktiven, gebirgsbildenden Zeitraum sind lokale Stoffzufuhren nicht auszuschließen. Mobilisationen im engeren Bereich und Rekristallisationen sind offensichtlich. Folgende Erzvergesellschaftungen, geordnet nach der Häufigkeit ihres Auftretens, werden beschrieben: Typ I: Pyrit-Chalkopyrit-Pyrrhotin-Magnetit-Markasit-Sphalerit-Galenit-Glaukodot. Typ II: Chalkopyrit-Pyrit-Markasit-Sphalerit-Altait. Typ III: Pyrit-Chalkopyrit-Sphalerit.

    Summary
    Altaite-bearing ore mineral associations from the Blauwandlstollen, Untersulzbach Valley, Salzburg, Austria. The "Blauwandlstollen" which is part of the historical copper ore deposit Untersulzbach belongs to the strata-bound sulphide mineralizations in greenstones. The ore minerals, mainly chalcopyrite and pyrite occur in thin layers of garnet-bearing biotitechlorite schists. The schists belong to the rock sequences of the Habach formation which is situated within the northern margin of the Tauern window. The different ore mineral parageneses apparently are the products of primary volcanic activity and sedimentary processing. In the two following orogenetic (Variscian and Alpidic) stages ore was mobilised and recrystallised by tectonism and metamorphism. Local supply of solutions in the course of the last alpidic metamorphism cannot be excluded. Three types of ore paragenesis are described (in order of decreasing abundance). Type I: pyrite-chalcopyrite-pyrrhotite-magnetite-galena-glaucodote. Type II: chalcopyrite-pyrite-marcasite-sphalerite-altaite. Type II: pyrite-chalcopyrite-sphalerite.
  • Hansen, H.J., C. Müller & F. Rögl: Paleobathymetry of Middle Miocene (Badenian) marine deposits at the Weissenegg quarry (Styrian Basin, Austria). p. 15-36, 8 figs, 4 tabs
    The bathymetric parameters indicative for Recent Amphistegina and Elphidium have been applied to the Middle Miocene corallinacean („Leithakalk") facies of the Styrian Basin, Austria. This bathymétric application makes use of the light dependence of symbiont-bearing benthic foraminifera: with increasing depth the lamellar thickness in these foraminifera is reduced. A control by isotope ratios of 18O and 13C is given. As the amphisteginas in the section were partly dissolved the method was applied to the better preserved genus Elphidium. In the diagenetically altered sediments the relative frequency of both genera and the diameter/thickness ratio of Elphidium proved to be a valuable and simple tool for such interpretations. The method has been tested by a parallel investigation of planktonic and smaller benthic foraminifera frequency distributions. Calcareous nannoplankton provided additional paleoecological and biostratigraphical information. The section of the Weissenegg quarry near Wildon was originally thought to expose a series of three transgressive - regressive cycles in the Middle Badenian part. The application of the indicated methods revealed the presence of only one single transgression - regression cycle in the sedimentary sequence, ending with deltaic sedimentation in the Late Badenian. The water depth in this cycle ranged between a few meters and 30 meters. The biostratigraphic results are in agreement with former studies, giving an age of Middle Miocene, nannoplankton zone NN 5, corresponding to the Orbulina suturalis zone. In the regional stratigraphy the section comprises the Badenian, the zone with agglutinated foraminifera, and the zone with "Rotalia".

    Zusammenfassung
    Am Profil des Steinbruches Weissenegg bei Wildon, im Steirischen Becken, wurde versucht, die an rezenten Amphisteginen erzielten Resultate und, in Verbindung damit, vergleichbare Methoden an Elphidien anzuwenden. Es sollte eine Möglichkeit zur genaueren bathymetrischen Einstufung fossiler Seichtwasserablagerungen gefunden werden. Das untersuchte Profil schließt eine mittelmiozäne (Bade-nien) Abfolge von Lithothamnienkalken und Amphisteginenmergeln auf. Nach den bisherigen Vorstellungen sollte über den liegenden Lithothamnienkalken des unteren Badenien eine in mehreren transgressiven und regressiven Zyklen abgelagerte Schichtfolge des mittleren Badenien auftreten, die in einer fluviatilen Sandfolge endet. Von dieser Voraussetzung ausgehend, lag hier eine ausgezeichnete Kontrollmöglichkeit für die Verwendbarkeit dieser Methoden für paläobathymetrische Aussagen vor. Die Methodik liegt darin begründet, daß benthonische Foraminiferen mit symbiontischen Algen, z. B. Amphisteginen mit nackten Diatomeen, in ihrer Lebensweise lichtabhängig sind. Dadurch müssen sie in tieferen Wasserschichten aus Gründen der Lichtdurchlässigkeit dünnere Wände aufbauen, d. h. die Lamellen, die bei jeder neuen Kammerbildung auf der Außenwand abgelagert werden, müssen bei zunehmender Wassertiefe dünner sein. Dies bedingt auch, daß die Relation von Gehäusedurchmesser zu Gehäusedicke sich innerhalb einer Art mit der Wassertiefe ändert. Gleichzeitig ändern sich mit der Wassertiefe und Wassertemperatur die Isotopenverhältnisse 16O/18O in den Wänden. Die hier untersuchten Amphisteginen erwiesen sich durch diagnetische Veränderungen als ungeeignet. Die nächste Gruppe größerer Foraminiferen mit guter Erhaltung waren Elphidien. Deren Untersuchung brachte verwertbare Resultate. Statt der komplizierten Messung der Lamellendicke erfolgte eine Berechnung des Verhältnisses von Gehäusedurchmesser zu Gehäusedicke. Zusätzlich wurden die Häufigkeiten des Vorkommens vom Amphistegina und Elphidium verglichen, da beide Gattungen unterschiedliche Ansprüche an die Umwelt aufweisen und Amphistegina in etwas tieferem Wasser häufiger vorkommt. Zur Kontrolle dieser einfachen Methoden der paläobathymetrischen Bestimmung wurde die sonstige Foraminiferenfauna auf ihre Häufigkeitsverhältnisse untersucht. Hinweise brachte auch das kalkige Nannoplankton, sowie eine gesonderte Untersuchung der Bryozoenfaunaerfolgte eine Berechnung des Verhältnisses von Gehäusedurchmesser zu Gehäusedicke. Zusätzlich wurden die Häufigkeiten des Vorkommens vom Amphistegina und Elphidium verglichen, da beide Gattungen unterschiedliche Ansprüche an die Umwelt aufweisen und Amphistegina in etwas tieferem Wasser häufiger vorkommt. Zur Kontrolle dieser einfachen Methoden der paläobathymetrischen Bestimmung wurde die sonstige Foraminiferenfauna auf ihre Häufigkeitsverhältnisse untersucht. Hinweise brachte auch das kalkige Nannoplankton, sowie eine gesonderte Untersuchung der Bryozoenfauna. Die Abfolge des mittleren Badenien in Weissenegg erwies sich als ein einziger, einheitlicher Sedimentationszyklus. Beginnend mit sehr seichten Ablagerungen von wenigen Metern Wassertiefe erfolgte mit der Transgression eine Zunahme auf etwa 30 Meter. Nach einem stärker schwankenden Bereich setzte die Regression ein und endete in küstennahen, sandigen Deltaablagerungen. Die Einschaltung eines fossilfreien Sandhorizontes in der Kalk/Mergel-Abfolge beeinflußte die Faunenverhältnisse und die Werte von Amphisteginen und Elphidien nicht. Dies deutet darauf hin, daß es zu keiner zeitweiligen Veränderung des Wasserstandes kam, sondern nur zu Veränderungen in der Sedimentzufuhr. Dies entspricht auch den mikrofaziellen Untersuchungen, die von anderer Seite an den Lithothamnienkalk-Einschaltungen durchgeführt wurden. In biostatigraphischer Hinsicht konnten die bisherigen Einstufungen im Badenien bestätigt werden. Über der Lagenidenzone folgt der untersuchte Sedimentationszyklus der Sandschalerzone, der in die Sandfazies der Rotalienzone überleitet. Nannoplankton und planktonische Foraminiferen entsprechen dem Mittelmiozän, der Nannoplanktonzone NN 5 und der Orbulina suturalis-Zone.
  • Kollmann, H.A.: Eine cenomane Gastropodenfauna aus Nea Nikopolis bei Kozani (Mazedonien, Griechenland). p. 37-56, 3 pls, 2 figs
    In einem Profil bei Nea Nikopolis nahe Kozani, Griechenland, treten zwei Horizonte mit Gastropoden auf. Der untere Horizont enthält Turritella choffati PERON, Costaella kozanica n. sp., Itruvia turriculata n. sp. Während die Formen dieses Horizonts kleinwüchsig sind, sind die des höheren durchwegs groß. Hier treten folgende Taxa auf: Diozoptyxis aff. libanensis (HAMLIN), Itruvia macedonica n. sp., Tylostoma sp. indet., Neoptyxis olisiponensis (SHARPE), Plesioplocus grandis PCELINTSEV, Plesioplocus sp., Italoptygmatis geinitzi (GOLDFUSS), Vernedia marianii (de ALESSANDRI), Sogdianella syriaca (CONRAD) und Trochactaeon matensis (FITTIPALDI). Die Fauna wird in das tiefere Obercenoman eingestuft. Es wird diskutiert, daß der Name Itruvia für Cerithiidae aus der Verwandtschaft von Campanile zu verwenden ist, während die unter dem gleichen Namen beschriebenen Itieriidae den Gattungsnamen Vernedia DOUVILLÉ ZU führen haben.

    Summary
    A section at Nea Nikopolis, close to Kozani, Greece, contains two horizons with gastropods which are described here. The lower horizon contains three species while the upper one has yielded a fauna of 10 species. The list of species of which three are new is given in the German summary. The fauna has been dated as lower Upper Cenomanian. It is also shown that the name Itruvia can only be applied to Cerithiidae related to Campanile while the generic name Vernedia has to bei applied to Itieriidae described under the name Itruvia.
  • Kovar-Eder, J. & J.-P. Berger: Die oberoligozäne Flora von Unter-Rudling bei Efferding in Oberösterreich. p. 57-93, 7 pls, 8 figs, 4 tabs
    Die oberoligozäne Flora von Eferding setzt sich aus Blätter- sowie Frucht- und Samenresten zusammen. Sie ergänzt die Kenntnis der Vegetation am Nordrand der Zentralen Paratethys während des Egerien. In ihrer Zusammensetzung besitzt die Flora von Eferding enge Beziehungen zu den gleichalten Floren des Linzer Raumes sowie von Krumvir (CSSR). Außer dem hohen Grad an Übereinstimmung von Angiospermen-Taxa ist die Vielfalt der Koniferen in Eferding sowie im Linzer Raum und in Krumvir bemerkenswert.

    Summary
    The late oligocene (Egerien) leaf- and seed-flora of Eferding (20 km W Linz, Austria) has been recovered from marine sediments of the Central Paratethys. It supplements the knowledge of the vegetational character at the northern border of the Central Paratethys at that time. Close relations are found in composition to the floras of the surroundings of Linz (KOVAR 1982) as well as that of Krumvir (CSSR; KNOBLOCH 1969,1975). Besides the high degree of correspondence in angiosperm-taxa in these floras the high diversity of conifers is remarkable.
  • Schultz, O.: Taxonomische Neugruppierung der Überfamile Xiphioidea (Pisces, Osteichthyes. p. 95-202, 11 pls, 8 figs, 2 tabs
    Untersuchungen an Xiphioidea-Rostren - u. a. unterstützt durch Röntgenaufnahmen und Computertomographien - ergaben eine Reihe von verwertbaren Merkmalen. Diese Rostrenmerkmale, aber auch die im Allgemeinen in der Rezent-Ichthyologie verwendeten Merkmale, fordern die Neugruppierung der rezenten Xiphioidea-Arten und -Gattungen: Familie Tetrapturidae: Tetrapturus (belone; pfluegeri, ? georgei), Pseudohistiophorus (angustirostris) Familie Istiophoridae: Makaira (nigricans; indica, mazara), Martina (audax; albidus) Istiophorus (platypterus; albicans) Familie Xiphiidae: Xiphias (gladius). Thalattorhynchus austriacus nov. gen. nov. spec. - aus dem Mittel-Miozän Österreichs - reihe ich in die Familie Xiphiorhynchidae. Hemirhabdorhynchus, verbreitet vom Unter- bis Mittel-Eozän, wird als Vorläufergattung der Tetrapturidae angesehen, die Eozän-Gattung Xiphiorhynchus für die der Istiophoridae. Die Entstehung der Überfamilie Xiphioidea wird in der Unter-Kreide vermutet, weil die älteste und primitivste Xiphioidea-Gattung, Cylindracanthus, von der Basis der Ober-Kreide (Unter-Cenomanien) an nachweisbar ist. Auch auf die verwandtschaftliche Stellung von Congorhynchus, Blochius, Aglyptorhynchus, Xiphiorhynchus und der Palaeorhynchidae wird eingegangen.

    Summary
    The investigation of Xiphioidea rostrums, using a variety of methods inducing X-ray photography and computer tomography, yielded a number of useful characters. Both these rostrum characters as well as those generally used in the ichtyology of Recent fishes justify a rearrangement of Recent Xiphioidea species and -genera: Family Tetrapturidae: Tetrapturus (belone; pfluegeri, ? georgei), Pseudohistiophorus (angustirostris) Family Istiophoridae: Makaira (nigricans; indica, mazara), Marlina (audax; albida) Istiophorus (platypterus; albicans) Family Xiphiidae: Xiphias (gladius). In my opinion, Thalattorhynchus austriacus nov. gen. nov. spec, from the Middle Miocene of Austria, belongs in the family Xiphiorhynchidae. Hemirhabdorhynchus (Lower to Middle Eocene) is regarded as the progenitor genus of the Tetrapturidae, the Eocene Xiphiorhynchus as the progenitor genus of the Istiophoridae. The superfamily Xiphioidea apparently originated in the Lower Cretaceous because the oldest and most primitive Xiphioidea-genus, Cylindracanthus, has already been documented at the base of the Upper Cretaceous (Lower Cenomanian). The phylogenetic position of Congorhynchus, Blochius, Aglyptorhynchus, Xiphiorhynchus, and the Palaeorhynchidae is discussed.
  • Summesberger, H.: Phlycticrioceras clarki Collignon 1966 and Neoselwynoceras paradoxum Collignon 1966, two pathologic ammonites from the Upper Cretaceous of Madagascar. p. 203-204, 1 pl.
    Two Upper Cretaceous ammonites from Madagascar Phlycticrioceras clarki COLLIGNON and Neoselwynoceras paradoxum COLLIGNON 1966 are pathologic. „ Phlycticrioceras clarki" is a Pseudoxybeloceras. One of four rows of tubercles is pathologically suppressed but still visible. „Neoselwynoceras paradoxum" is a Texanites. The left ventrolateral row of clavi moved towards the median line of the venter and substitutes the missing keel.

    Zusammenfassung
    Zwei Oberkreideammoniten von Madagaskar Phlycticrioceras clarki COLLIGNON 1966 und Neoselwynoceras paradoxum COLLIGNON 1966 sind pathologisch. „Phlycticrioceras clarki" ist ein Pseudoxybeloceras. Eine von vier Knotenreihen ist pathologisch unterdrückt aber noch sichtbar. Neoselwynoceras paradoxum" ist ein Texanites. Die linke ventrolaterale Clavi-Reihe ist gegen die ventrale Medianlinie rverschoben und ersetzt den fehlenden Kiel.
  • Barth, F.E.: Zur Geschichte des Begriffes Heidengebirge. p. 205-209, 1 pl., 2 figs
    Es wird versucht, der Geschichte des Begriffes Heidengebirge nachzugehen und seinen Ursprung zu ermitteln. Die älteste Erwähnung, die gefunden werden konnte, stammt aus dem Jahre 1835. Der Begriff Spanstein als Synonym für Heidengebirge stellte sich als Lesefehler heraus und ist zu streichen.

    Summary
    It is tried to reconstruct the history of the term Heidengebirge and to find its origin. As far as we found out it is not mentioned before 1835. The term Spanstein as an expression synonymous to Heidengebirge turned out to be a mistake in reading and is to be avoided.
  • Ruttkay, E.: Ein Brandgrab der Lengyelkultur mit einer Henkelschale aus Ursprung, Niederösterreich. p. 211-224, 1 pl., 5 figs
    Zu einer vorgerückten Zeit des Jahres 1896 konnte L. H. FISCHER ein Brandgrab aus Ursprung, MG Dunkelsteinerwald VB Melk, Niederösterreich, bergen. FISCHER war damals aktives Mitglied der Wiener Anthropologischen Gesellschaft, und so wurde der Fund gleich innerhalb der Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in den Jahresberichten über die Geländeforschung des genannten Jahres bekanntgemacht (ANDRIAN-WERBURG 1897: 24). Die Fundstücke gelangten - der Zeitpunkt ist nicht überliefert - in die Anthropologisch-Prähistorische Sammlung des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums und blieben bis 1973 uninventarisiert.
  • Schultz, M. & M. Teschler-Nicola: Krankhafte Veränderungen an den Skeletten aus dem Karner der St. Martins-Kirche in Klosterneuburg, Niederösterreich Teil 1-4. p. 225-311, 42 pls, 37 figs
    Im Zuge von Renovierungsarbeiten an der Pfarrkirche St. Martin, Klosterneuburg, wurde der Kircheninnenraum archäologisch untersucht. Im Ossuarium stieß man auf sekundärdeponierte Skelettreste von etwa 5000 Individuen, die in das 13. bis 17. Jahrhundert datieren. Die krankhaft veränderten Skelettreste wurden für eine wissenschaftliche Untersuchung und Dokumentation entnommen und sind Gegenstand einer Reihe von sechs Artikeln, die nicht nur von anthropologischem und medizinhistorischem Interesse sind, sondern auch bei der Einarbeitung in die Paläopathologie hilfreich sein können. Die jeweils nach Krankheitsgruppen bzw. -formen getrennt dargestellten Untersuchungsergebnisse zeigen, wie an Skelettfunden, die aus archäologischen Grabungen geborgen wurden, bestimmte Erkrankungen unterschiedlichen Schweregrades zu diagnostizieren sind.

    Summary
    During the renovation of the church of St. Martin, Klosterneuburg, archaeological excavations of the interior were carried out. In the ossuary, skeletal remains of nearly 5000 individuals dating from the 13lb to the 17lh century were found. Skeletal remains exhibiting pathological alterations were subjected to scientific analysis and documentation. The findings are reported in a series of six articles not only of interest from an anthropological and medical historical point of view, but which also can be of assistance in the. field of palaeopathology. These analytical results are grouped together according to categories of illness and malformation and demonstrate how certain illnesses of varying severity can be diagnosed from skeletal remains discovered during archaeological excavations.
  • Szilvassy, J., H. Kritscher & E. Vlcek: Die Bedeutung röntgenologischer Methoden für die anthropologische Untersuchung ur- und frühgeschichtlicher Gräberfelder. p. 313-352, 35 figs, 3 tabs
    Schwergewicht der vorliegenden Studie ist die bildliche Dokumentation der Nebenhöhlen des menschlichen Gesichts. Aus den metrischen und morphoskopischen Merkmalen der Nebenhöhlen lassen sich die kennzeichnenden Merkmale der drei Großrassen (Europide, Mongolide und Negride) erkennen. So zeichnen sich die Nebenhöhlen der Europiden durch sehr hohen, jene der Mongoliden durch niedrigen, breiten und jene der Negriden durch mittelhohen und breiten anatomischen Bau aus. Darüberhinaus lassen sich mit Hilfe der Architektur der Nebenhöhlen auch Aussagen zur Evolution des Menschen machen. Hier zeigen erste Untersuchungen, daß im Bau der Nebenhöhlen des Gesichtes keine Speziesunterschiede zwischen dem des Homo sapiens und jenem des Homo neanderthalensis zu erkennen sind.

    Summary
    The main subject of the presented study is a figurative documentation of the paranasal sinuses of the human face. By utilizing metric and morphologic characteristics of the paranasal sinuses it is possible to recognize and differentiate the three main races of man (Europid, Mongolid and Negrid). The anatomical form of the paranasal sinuses of the Europids is rather high, whereas the Mongolids show a lower but broader form and the Negrids tend towards a medium high and broad form of the paranasal sinuses. Besides this it is possible to draw conclusions about evolutionary aspects by studying the construction of the paranasal sinuses. First results show, that there is no difference between the species of Homo sapiens and Homo neanderthalensis as far as the paranasal sinuses are concerned.