• Ruttkay, E.: Zur Deutung der Depotfunde vom Typus Tolnanémedi im Zusammenhang mit dem Idol von Babska. p. 1-17, 3 pls, 3 figs
    Drei frühbronzezeitliche Anhänger aus Niederösterreich „ungarischer" Provenienz werden hier analysiert. Sie sind Zeuge eines kleines Grenzverkehrs, der zwischen zwei benachbarten archäologischen Kulturgruppen (Kultur der inkrustierten Keramik und Wieselburger Kultur) stattfand. Ähnliche Depots sind in Transdanubien nicht selten und wurden von I. BÒNA als Typus Tolnanémedi zusammengefaßt. Im Gegensatz zur ungarischen Forschung, die die Depots vom Typus Tolnanémedi als nicht mehr gehobene, verlorene Versteck-Funde deutet, bin ich der Meinung, daß sich die Besitzer dieser Gegenstände von den Schmuckstücken freiwillig trennen wollten. Den Gedanken, daß die Deponierung der Tolnanémedi-Funde aus kultischem Grund geschah, unterstützt die Tatsache, daß eine Gruppe von Tonidolen, die auch dem Kultbereich zugewiesen werden können, ähnliches Trachtzubehör tragen, wie die Depots vom Typus Tolnanémedi zeigen. Beide Fundgattungen gehören in einen gehobeneren, geistigen Bereich, in dem diese Anhänger nicht bloß Schmuck- sondern Amulettcharakter haben, und sind Zeugen einer religiösen Gleichgesinnung für zumindest drei archäologische Kulturgruppen, die sich aber in der Kultübung voneinander unterscheiden.

    Summary
    In this paper the author gives an analytic interpretation of 3 Early Bronze Age pendants from Lower Austria that indicate what might be called a spiritual contact between two neighbouring culture areas, i. e. the culture with incrusted pottery and the Wieselburg culture. Hoards of similar kind are not rare in Transdanubia and have been summed up by owners. The idea that the deposition of such Tolnanemedi objects must be understood as having cultic background is supported by the fact that a number of clay idols belonging to the sphere of religion show incised ornamentation elements similar to the Tolnanemedi type hoard objects. Thus both categories of finds, figurines and pendants, reveal their nature of being part of a sublime spiritual sphere in which such pendants assumed less decorative but rather amulet character. They are proof of the existence of at least two populations that were similar in their religious concept but different in their cultic practices.
  • Barth, F.E.: Bronzezeitliche Graphittonkeramik vom Salzbergtal bei Hallstatt. p. 19-26, 4 pls
    In der Arbeit werden einige Posten Tonscherben vorgelegt, die als mittel- bis spätbronzezeitlich anzusprechen sind und durch die starke Verwendung von Graphit als Magerungsmittel ausgezeichnet sind. Da geschlossene Funde dieser Zeit im Salzbergtal bisher fehlen, kommt diesem Material besondere Bedeutung zu, zumal die besten Parallelen aus Bad Reichenhall stammen. Es wird vermutet, daß damit Spuren einer ersten Salzproduktion, wahrscheinlich aus Quellsole, erfaßt sind, bei der große Bassins mit Blockwänden eine Rolle spielten.

    Summary
    Middle or late bronze age pottery sherds from the Salzberg valley near Hallstatt containing a considerable amount of graphite represent a period of which no associated finds are known so far there. Similar pottery was found in Bad Reichenhall. It may be assumed that these sherds represent traces of the oldest salt production which was probably based on brine. Big basins with longwood walls were required for this technique.
  • Melichar, H.: Versuch einer Strukturanalyse des Walles auf dem Kalenderberg bei Mödling, NÖ. p. 27-37, 3 pls, 1 fig.
    Einleitung
    Die Wallgrabungen 1970-1971 (MELICHAR 1973) wurden 1976—1977 weiter fortgesetzt. Die vorliegende Studie ist der Versuch einer Analyse des Wallschnittes 11 vom Sept.-Okt. 1976. Der des folgenden Jahres, 1977/12, wird bei anderer Gelegenheit behandelt werden. Schnitt 1976/11 lag bei Meter 88 in der Nähe des Versuchsgrabens 1970/2. Als Grabungsvorgang wurde in Erweiterung der Testpit-Methode (WHEELER 1960: 75-76) ein 2,50m breiter Streifen mit Hilfe zweier links und rechts davon angelegter, 0,75 m breiter Quergräben aus dem Wall durch Herausschneiden isoliert und abgearbeitet. Wir glauben, damit eine für einen Wallschnitt geeignete Arbeitsweise eingeschlagen zu haben und im Vergleich zu 1970—1971 doch einen Schritt im Ergebnis weitergekommen zu sein.
  • Holl, A.: Zwei völkerungszeitliche Fibeln aus dem Burgenland. p. 39-51, 1 pl., 2 maps
    Bei den in der vorliegenden Arbeit vorgestellten zwei völkerwanderungszeitlichen Fibeln handelt es sich um Einzelfunde. Die Datierung in die vorgeschrittene erste Hälfte (Fibel aus Oslip) bzw. in die Mitte bis zweite Hälfte (Fibel aus Halbturn) des 5. Jhs. erfolgt vor allem auf Grund der angeführten Parallelfunde, welche zumindest teilweise aus Grabzusammenhängen stammen. Zur Beantwortung der besonders für das 5. Jh. wichtigen Frage nach einer sicheren ethnischen Bestimmung dieser Funde sind die bisher vorliegenden Forschungsergebnisse noch nicht ausreichend, jedoch wird die Möglichkeit der Zuweisung an ostgermanisch beeinflußte Donausueben angedeutet.

    Summary
    The two Migration Age fibulae presented in this paper are isolated and single finds. Assigning them to a later phase within the first half of the 5th century A. D. (fibula from Oslip) and to the space from the middle up to the second half of the same century (fibula from Halbturn) respectively, seems justified because of their typological conformity with corresponding samples from other sites, partly grave goods. The results of the research that has been done so far are still insufficient to definitely ascertain the ethnic identity of the then bearers of the fibulae — a question most substantial for any research on the 5th century A. D. The author points out, however, that there exist circumstances suggesting the possibility of an affinity of the two objects to the Danubian Suevi under East Germanic influence.
  • Nebehay, S.: Ein Bronzeköpfchen aus Enns (Oberösterreich). p. 53-58, 2 pls
    Das vor der Ennser Stadtmauer aufgelesene Köpfchen ist nach Vergleich mit ähnlichen Stücken als Henkelrast eines mittelalterlichen Bronzegefäßes anzusprechen. Die Arbeit, die möglicherweise einen Kobold darstellt, gehört in den Kreis der Kopfappliken mit apotropäischem Charakter und war vielleicht an einem liturgischen Gefäß montiert.

    Summary
    A small bronze head found near the town of Enns (Upper Austria) — a broken handle-mount from a mediaeval bronze vessel — belongs to the large group of protective head appliques. It might represent a familiar and could have been part of some liturgical vessel.
  • Bauer, G., J. Szilvassy & H. Kritscher: Ein mittelalterlicher Karnerschädel und eine linke Tibia aus Falkenstein, Niederösterreich, mit Syphilis. p. 59-72, 3 pls
    Es wird über den Schädel eines ca. 40 —50jährigen Mannes und eine Tibia — möglicherweise von ein und demselben Individuum — berichtet, die aus einem mittelalterlichen Karner in Falkenstein, Niederösterreich, stammen, der vom 16. bis zum 18. Jahrhundert belegt wurde. Am Schädel ließ sich zweifelsfrei die Diagnose Syphilis stellen, die Veränderungen am Schienbein gehen mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls auf eine luetische Infektion zurück. Das Kalvarium, vermutlich auch die Tibia, sind damit der in Österreich und Deutschland früheste Nachweis von Syphilis. Diese beiden ältesten Exemplare aus Österreich und Deutschland sind für die Forschung deshalb so wichtig, weil die Syphilis eine der geheimnisvollsten und umstrittensten Krankheiten ist, was ihr Ursprungsgebiet und die Entstehungszeit anlangt. Eine Theorie besagt, daß die Syphilis durch KOLUMBUS und seine Mannschaft nach der Entdeckung Amerikas 1492 aus der Neuen Welt nach Europa eingeschleppt wurde, wo sie sich epidemienhaft verbreitete. Eine andere Theorie behauptet, daß diese Krankheit schon vorher in Europa heimisch war. Nach Erörterung der Argumente für beide Theorien neigen die Autoren mehr zu der Ansicht, daß die Syphilis schon weit vor KOLUMBUS in beiden Hemisphären heimisch war. Im Hinblick auf die geographische Nähe, und man könnte sagen Nachbarschaft, wäre es durchaus denkbar, daß der berichtete Fall von Syphilis der bekannten, 1577 in Brünn, Mähren, aufgetretenen Endemie zuzuordnen ist. Damit wäre überdies auch eine genauere Beantwortung der Frage, wann der Mann gelebt hat, möglich. Der gegenständliche Fund kann zwar den Meinungsstreit der Experten nicht schlichten, denn der 40 —50jährige Mann aus dem 16. bis 18. Jahrhundert kann sowohl an der in Europa heimischen als auch an der aus Amerika möglicherweise eingeschleppten Syphilis erkrankt sein. Der Fund zeigt jedoch, daß die Untersuchung von Skeletten vergangener Zeiten der Wissenschaft eine Chance gibt, die Geschichte der Syphilis zu erhellen. Gleichzeitig ist auch dieser Fall ein gutes Beispiel dafür, daß die Berücksichtigung medizinischen Fachwissens bei der Beantwortung archäologischer und anthropologischer Fragen eine wertvolle Stütze sein kann. Die Untersuchung der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Beziehungen des Raumes Falkenstein zu Brünn, Mähren, im Hinblick auf die mögliche Einschleppung der Lues von Brünn nach Falkenstein wird Gegenstand einer weiteren Arbeit sein, wie auch die wissenschaftlichen Dokumentation eines vielleicht ebenfalls syphilitisch veränderten Awarenschädels aus Zwölfaxing in Niederösterreich aus der Zeit von 860 — 830 n. Chr.

    Summary
    This paper deals with a calvarium of an adult male, about 40 — 50 years of age, and a tibia probably belonging to the same individual. These bones were removed from a Medieval charnel-house in Falkenstein, Lower Austria, which was in use between the sixteenth and the eighteenth century. There is no doubt that the diagnosis on the skull is syphilis, the changes on the tibia likewise point towards a luetic infection. The calvarium and presumably the tibia are therefore supposed to be the oldest specimen with the earliest evidence of syphilis in Austria and Germany. Those two oldest specimens from Austria and Germany are of importance for research, because syphilis is one of the most mysterious and controversial diseases as far as area and time of origin is concerned. One theory accepts that syphilis has been brought by COLUMBUS and his crew, after discovering America in 1492, from the New World to Europe, where it spread epidemically. Another theory insists, that this disease was present in Europe before this time. By discussing the arguments of both theories, some authors tend towards accepting a view that syphilis has been present in both hemispheres long before COLUMBUS. In view of the geographical vicinity, or even neighbourhood, it would be quite conceivable that the described case of syphilis could be associated with the well known endemic disease, which was manifest in Brno, Moravia, in 1577. This would consequently be a more exact answer concerning the time the man has lived in. The presented object may not settle the experts dispute, since the 40 — 50 years old man from the Middle-Ages might have suffered from syphilis then indigenous in Europe, or introduced from America. The investigation of old bones reveals the chance, science is given to enlighten the history of syphilis. Simultaneously, this case is a good example to demonstrate that" the consideration of medical knowledge may be a worth-while support in solving archaeological and anthropological problems. The investigation on political, economical and social relations between Falkenstein and Brno, Moravia, in view of a possible carriage ,of a luetic infection from Brno to Falkenstein and a scientific documentation of a possibly syphilitic affected Avarian skull from Zwölfaxing in Lower Austria, dated 680 — 830 A. D., will be subject of further studies.
  • Szilvassy, J. & H. Kritscher: Ein frühmittelalterliches Skelett mit Pfaundler-Hurler-Syndrom. p. 73-84, 13 pls, 1 fig., 1 tab.
    In den Jahren 1970 bis 1973 wurde in der Gemeinde Pitten in Niederösterreich ein frühmittelalterliches Gräberfeld aus dem 9. Jahrhundert geborgen. Unter den 130 Bestattungen fand sich im Grab 126 ein männliches Skelett im Alter von 18 bis 20 Jahren; dieses Skelett war durch zahlreiche multiple Mißbildungen gekennzeichnet. In der vorliegenden Arbeit weisen die Verfasser nach, daß dieses 1.100 Jahre alte Skelett deutliche Stigmata des äußerst selten vorkommenden Pfaundler-Hurler-Syndroms trägt. Dieses Syndrom gehört in die Gruppe der Mukopolysaccharidosen und ist eine genetisch bedingte Krankheit, welcher eine Störung des enzymatischen Abbaues der sauren Mukopolysaccharide zugrundeliegt.

    Summary
    In the years from 1970 to 1973 the skeletal remains of an early medieval burial place (900 A. D.), situated in the municipality of Pitten in Lower Austria, were excavated. Among the 130 graves there was in grave number 126 the skeleton of a male individual of about 18 to 20 years, marked with numerous multiple deformities. In the presented paper the authors give proof, that the investigated, 1100 years old skeletal remains shows significant stigmata of the very rarely occurring Pfaundler-Hurler syndrome. This syndrome belongs to the group of mucopolysaccharidoses and is a genetically manifested lesion caused by a disorder of the enzymatic catabolism of the sour mucopolysaccharides.
  • Brandstätter, F. & R. Seemann: "Malachit-Excentriques" auf Kupfererzungen in paläozoischen Gesteinsserien Kärntens und Tirols. p. 85-92, 4 pls
    Es werden gekrümmt und spiralartig ausgebildete Malachitkristalle („Excentriques") auf Kupfervererzungen in metamorphen devonischen und karbonischen Sedimenten von Schwaz, Tirol und St. Stefan im Gailtal, Kärnten, beschrieben. Sie wurden mit Elektronenstrahl-Mikrosonde (EMS), IR-Spektrographie und Röntgendiffraktometrie untersucht. Alle bisher untersuchten Excentriques sind Zn-haltige Malachitbündel (2,7 — 5,7 Gew.-% Zn), die sich aus zahlreichen [im-dicken Kristallfasern zusammensetzen. Der Gehalt an As und Sb (0,2—1,0 Gew.-% As; 0,2 — 0,5 Gew.-% Sb) wird als submikroskopischer Einbau von Arsen- und Antimonmineralien zwischen den Fasern gedeutet. Der relativ hohe Gehalt an As und Sb wird auf die primären Kupfervererzungen (Fahlerz) zurückgeführt.

    Summary
    Bent and helical malachite crystals ("helictites") on copper ores are described from the metamorphosed Devonian and Carboniferous sediments near Schwaz, Tyrol and St. Stefan im Gailtal, Carinthia. They were investigated by electron microprobe, Irspectrometry, and X-ray powder-diffraktion. All helictites investigated so far are Zn bearing malachite bundles (2.7 — 5.7% Zn by wt.) consisting of numerous (x.m-thin fibers. The contents of As and Sb (0.2—1.0% As; 0.2 — 0.5% Sb by wt.) are explained by the occurrence of submicroscopic As and Sb minerals between the fibers. The relatively high contents of As and Sb are ascribed to the primary copper ore (fahlore).
  • Kracher, A. & F. Pertlik: Zinkreicher Paratacamit, Cu Zn(OH)CI, aus der Herinia Mine, Sierra Gorda, Chile. p. 93-97
    Mikrosonden-Analysen von Paratacamit aus der Herminia Mine, Chile, ergaben die Zusammensetzung (in Gew%) Cu: 41,6; Zn: 16,2; Cl: 16,3. Diese Analysen entsprechen, zusammen mit röntgenographischen Daten, in guter Näherung der Formel Cu3Zn(OH)6Cl2 (Raumgruppe R3; hexagonale Aufstellung; a = 13,654 Â, c = 14,041 Â; Z = 12). Kristallchemische Überlegungen und der Vergleich mit synthetischem Y-CU2(OH)3C1 (monoklin) lassen eine Stabilisierung der Atomanordnung im Paratacamit (im Vergleich zu Atacamit und Botallackit) durch partiellen Ersatz von Kupfer durch Zink erwarten.

    Summary
    Electron probe microanalyses of paratacamite from the Herminia Mine, Chile, gave the following composition (in weight%) Cu: 41.6; Zn: 16.2; Cl: 16.3. These analyses, together with X-ray structural data, correspond to the formula Cu3Zn(OH)6Cl2 (space group R3; hexagonal setting; a = 13.654 Â, c = 14.041 Â; Z = 12). Considerations of crystal chemistry and comparison with synthetic y-Cu2(OH)3Cl (monoclinic) lead us to expect that the atomic arrangement in paratacamite is stabilized (relative to atacamite and botallackite) by partial replacement of copper by zinc.
  • Bachmayer, F. & E. Malzahn: Der erste Nachweis eines decapoden Krebses im niederrheinischen Kupferschiefer. p. 99-106, 1 pl.
    Der Fund eines jugendlichen Exemplares von Janaaaa bituminosa (SCHLOTH.) (Pisces, Chimaeriformes) in einer Konkretion des niederrheinischen Kupferschiefers im Schacht Rossenray 2 erlaubte ein Studium des Mageninhaltes. Neben Bruchstücken hartschaliger Brachiopoden sind im Magenbrei zahlreiche Bruchstücke decapoder Krebse enthalten. Weiters konnte im Schlamm-Rückstand aus dem Wetterschacht 4 — Hoerstgen (Westfalen) im Zechstein 1 (Oberperm) eine Crustaceenschere mit beiden Scherenfingern gefunden werden, die von einem decapoden Krebs stammt (Erymastacus ? hoerstgenensis nov. spec). Es ist dies der erste Fund von einem decapoden Crustaceen aus dem Zechstein.

    Abstract
    A specimen of Janassa bituminosa (SCHLOTH.) (Pisces, Chimaeriformes) from the Lower Rhenish Kupferschiefer of the Mine Rossenray 2 revealed an intensive study of the well preserved stomach content. Besides of fragments of two species of hard-shelled brachiopods, numerous remnants of decapod crabs, not yet known from the Zechstein, have been found. Moreover, a complete decapode crab (Erymastacus ? hoerstgenensis nov. spec.) claw was found in the washings of Zechstein (Upper Permian) sediments taken from the Hoerstgen ventilation shaft no. 4 (Northrhine Westfalia).This is the first find of a decapode crustacean in the Zechstein.

    Résumé
    Dans l'estomac d'une Janassa bituminosa (SCHXOTH.) découvert dans le Kupferschiefer du Rhin inférieur de la mine Rossenray 2 sont conservés les fragments alimentaires. A part différents restes de brachiopores on retrouve aussi de nombreux fragments de carapaces et des extrémitées d'écrevisses. Les écrevisses décapodes ne sont pas connues dans le Permien supérieur. De plus on a retrouvé dans les dépots de boue du puits d'aérage 4 — Hoerstgen (NRW) du Permien supérieur 1 une pince de crustacé avec les deux éléments de la pince provenant d'une crabe décapode. C'est la premiere trouvaille de crustacé décapode du Permien supérieur.
  • Bachmayer, F. & M. Mlynarski: Die Fauna der pontischen Höhlen-und Spaltenfüllungen bei Kohfidisch, Burgenland (Österreich). p. 107-128, 7 pls, 4 figs
    In den pontischen Schichten von Kohfidisch, im Burgenland, wurden bis jetzt drei Schildkrötenformen festgestellt und beschrieben: 1. Mauremys äff. gaudryi DEPÉRET, 1885 ist mit der rezenten europäischen Art Mauremys caspica GMELIN sehr nahe verwandt. Sie gehört zur „sarmatica-caspica"Gruppe (sensu MYNARSKI 1976) und stammte aus Roussillon, in Frankreich (DEPÉRET & DONNEZAN 1890). 2. Testudo burgenlandica n. sp., ist eine neue Art einer mittelgroßen Landschildkröte, die aus Kohfidisch stammt. Sie ist charakteristisch für die pontische Artengruppe und ist mit Testudo pyrenaica DEPÉRET & DONNEZAN verwandt. Testudo burgenlandica kommt auch im Pont von Polgârdi, in Ungarn, und wahrscheinlich auch in anderen mittel- und osteuropäischen Fundstellen vor. Die Verwandtschaft zwischen dieser und den anderen neogenen Landschildkröten wurde näher erläutert. 3. Testudinidae gen. et sp. indet. Bis jetzt wurden nur einzelne Platten einer großen Landschildkröte, die zur Gattung Oeochelone zählt (Untergattung Ergilemys ?), gefunden. Die systematische Stellung dieses Tieres ist noch nicht geklärt. Das Vorhandensein der sogenannten „Riesenschildkröten" scheint für die pontischen Fundstellen Europas charakteristisch, zu sein. Die Schildkrötenfauna von Kohfidisch ist typisch für das Obermiozän, der sogenannten pontischen Fauna, denn hier treten die echten ponto-mediterranen Elemente auf. Dieselben Schildkrötenformen kommen auch in Pikermi, in Roussillon, in der Ukraine und auf der Krim, sowie teilweise auch in der Moldau und ebenso in Mittelpolen (Weze I), vor. Die am häufigsten im Burgenland gefundenen Landschildkröten sind Testudo burgenlandica und Oeochelone ( ?), die man als echte thermophile Formen bezeichnen kann und die Bewohner von xerothermen Steppen- und Gebüschzonen sind. Die Wasserform Mauremys kommt in dieser Fundstelle nur selten vor.
  • Bachmayer, F. & R.W. Wilson: Tertiary Gliridae (Dormice) Austria. p. 129-134, 2 pls
    The known fossil glirids of Austria are almost restricted to the Eichkogel bei Mödling locality in the Vienna Basin and Kohfidisch in the Burgenland. Comparison of these two glirid assemblages suggests a near but not complete identify at the generic and specific levels. GUs is absent at Eichkogel, and the counterpart of the Eichkogel species Vasseuromys thenii, may have a somewhat less complex molar pattern in specimens from Kohfidisch. Other elements are very probably identical.

    Zusammenfassung
    Die bekannten fossilen Gliriden von Österreich sind fast ausschließlich auf den Eichkogel bei Mödling im Wiener Becken und Kohfidisch im Burgenland beschränkt. Ein Vergleich dieser zwei Gliriden-Vergesellschaftungen macht eine nahe, aber nicht vollkommene Identität bezüglich Gattung und Art wahrscheinlich. GUs fehlt am Eichkogel und das Gegenstück der Eichkogel-Art Vasseuromys thenii kann bei Exemplaren aus Kohfidisch ein etwas weniger komplexes Molarenmuster haben. Andere Elemente sind höchstwahrscheinlich identisch.
  • Rögl, F. & F.F. Steininger: Vom Zerfall der Tethys zu Mediterran und Paratethys. p. 135-163, 14 pls, 2 figs
    Eight coloured paleogeographic-palinspastic maps representing intervals from Late Oligocene to Pliocene times for the Circum-Mediterranean area as well as four additional coloured sediment distribution sketches for the Central Paratethys are illustrated. These maps are based primarily on an updated biostratigraphic correlation of marine and continental biogeographic events, the transgression and regression cycles of these regions, and the facies distribution in the Central and Eastern Paratethys. The generally accepted models of plate tectonics and sea-floor spreading for the Mediterranean area have been taken into account. Reasons for and influences of major turnovers in the marine biosphere and the configuration of seaways are discussed; their bearing on the distribution of mammals is outlined. Major events emphasized are: (1) the Late Oligocene Indo-Pacific — Mediterranean — Atlantic marine seaway isolating the Eurasian/African mammal faunas; (2) the Early Miocene temporary closure of the Mediterranean — Indo-Pacific seaway triggering the Eurasian/African mammal exchange at about 19 MA; (3) the Langhian marine faunal peak and the reestablishing of the Indo-Pacific connection at 16.8 MA; (4) the Middle Badenian Paratethyan salinity crisis ; (5) the Late Badenian marine flooding of the entire Paratethys; (6) the disconnection of the Paratethys basins, triggering and accelerating the endemic faunal evolution ; (7) the final closure of the Indo-Pacific seaways, the creation of the Aegean Sea, and, following a world wide drop in sealevel at 12 MA the Hipparion event ; (8) the climax Turolian mammal faunas in relation to the Messinian event; (9) the Pliocene and the creation of the modern Mediterranean Sea.

    Zusammenfassung
    Auf Farbkarten wird die Paläogeographie des zirkum-mediterranen Raumes, in palinspastischen Rekonstruktionen in acht Zeitebenen vom Oberoligozän bis zum Pliozän dargestellt. Vier farbige Skizzen der Sedimentverteilung der Zentralen Paratethys ergänzen diese Darstellungen. Als Voraussetzung dafür diente eine exakte stratigraphische Korrelation der marinen, endemischen und kontinentalen Biotope der Paratethys und des Mediterran in Raum und Zeit. Die Erarbeitung der Transgressions- und Regressions zyklen des gesamten Gebietes zwischen Iberischer Halbinsel und Persischem Golf, sowie die Faziesentwicklung in der Paratethys hat wesentlich zu diesen Rekonstruktionen beigetragen. Die Paläobiogeographie der marinen Bereiche, ihre wechselnden Verbindungen zu den offenen Ozeanen, sowie die interkontinentalen Säugetier-Wanderwege wurden eingehend erläutert.
  • Schultz, O.: Buchbesprechnung. p. 165
    Nordsieck F. (1982): Die europäischen Meeres-Gehäuseschnecken (Prosobranchia). Vom Eismeer bis Kapverden, Mittelmeer und Schwarzes Meer. — 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage: 539 S., 108 Taf., in 4°. — Stuttgart, New York (Gustav Fischer Verlag). — Gzl. DM 224,— .